Hey Freund,

jeder von uns kennt diese Tage, an denen man sich etwas schlapp oder sich noch nicht ganz wach fühlt. Meistens nach einem Wochenende oder einer kurzen Nacht. Manchmal fühlt man sich aber auch so, als ob man kränkelt und schon hat man einen Gedankenkarussell losgetreten und fühlt sich nicht dazu bereit, heute auf der Arbeit wie immer zu performen.

Für solche Tage habe ich über die letzten Jahre einige Angewohnheiten entwickelt, die mir helfen, trotz all dem zu performen.

Als erstes gehe ich morgens früh an die frische Luft, wenn ich kurz nach dem Aufstehen schon merke, dass ich das Gefühl habe “heute stimmt etwas nicht”. Die ersten Sonnenstrahlen des Tages abzubekommen, macht sehr viel mit dem Körper. Wie ich aus dem Buch “Jeder Mensch kann Schlafen lernen” von Shawn Stevenson gelernt habe, bekommt der Körper einen Energieschub und fährt schneller hoch, wenn man die ersten Sonnenstrahlen des Tages erwischen kann.

Zudem hilft ein großer Spaziergang von mindestens 30 Minuten, den Körper und insbesondere den Darm zum arbeiten zu bringen. Das merkt man tatsächlich sehr schnell, da man nach dem Spaziergang direkt nach dem Aufstehen in den meisten Fällen das große Geschäft erledigen muss.

Anschließend gehe ich unter die Dusche und schaue nachdem ich mich abgetrocknet, angezogen und fertig gestylt habe nochmal auf mich, ob es mir nun besser geht. In den meisten Fällen hilft dieser Vorgang, dass das heute-stimmt-etwas-nicht-Gefühl verfliegt. Sollte es einem immer noch schlecht gehen, kann man ruhigen Gewissens sich wieder unter die Decke verziehen und einen Off Day einlegen.

In der Schule, in der Universität, auf der Arbeit und auch an anderen Orten, an denen man geistig anwesend sein und performen muss, gibt es so einige gute Tricks, die die Konzentration fördern. Im nachfolgenden zähle ich diejenigen auf, die mir persönlich helfen.

Vor kurzem habe ich das Buch “The Art and Business of Online Writing” von Nicolas Cole auf meinem Kindle gekauft und sofort angefangen zu lesen. Am darauffolgenden Tag konnte ich es kaum abwarten, abends in Ruhe das Buch weiterzulesen. Als ich angefangen habe zu lesen, musste ich jeden Satz zwei bis drei Mal lesen und habe gefühlt eine Ewigkeit für die erste 3/4 Seite gebraucht. Als mir das bewusst wurde, bin ich instinktiv aufgesprungen und habe meine Akupressurmatte geholt. Nachdem ich mein Oberkörper frei gemacht habe, habe ich mir mein Kindle geschnappt und mich auf die Matte gelegt.

Nachdem die erste halbe Minute um war und ich die Schmerzen “weggeatmet” habe, habe ich angefangen auf dem Kindle zu lesen. Ich habe sofort vollen Fokus gehabt und konnte fließend lesen. Natürlich kann man das schlecht in der Schule, in der Uni oder im Büro anwenden. Für euch würde ich empfehlen, euch 10 Minuten bevor ihr morgens aus dem Haus geht nimmt und auf die Matte geht. Für diejenigen, die wie ich das Glück haben im Homeoffice zu arbeiten: Nimmt euch 10-15 Minuten zwischen Meetings, nach anstrengenden Aufgaben oder nach dem Mittagessen, um auf die Matte zu gehen. Ich habe es mir angeeignet, entweder am Abend auf die Matte zu gehen. Wenn ich jedoch während der Arbeitszeit merke, es geht nicht mehr so voran, wie ich es möchte, nutze ich die Matte auch gerne zu der Zeit.

Ein weiterer Tipp ist es den Pomodoro Timer zu nutzen. Dazu habe ich ein ausführliches Video gedreht, welches ihr euch hier ansehen könnt. Der Grundgedanke dabei ist einen Timer für 25 Minuten zu starten und in dieser Zeit sich von nichts und niemanden ablenken zu lassen. Das Handy wird auf Flugmodus gestellt und man fokussiert sich auf die Arbeit. Laufen die 25 Minuten ab, hat man 5 Minuten Pause. Diesen Vorgang wiederholt man, bis die Arbeit erledigt ist oder bis man den Fokus auch ohne den Pomodoro Timer halten kann.

Tipp Nr.3 richtet sich an die Ohren. Den meisten Menschen hilft es enorm, etwas während der fokussierten Arbeit zu hören. Ich habe schon Menschen gesehen, die sich einfach nur Tiergeräusche im Dschungel angehört haben. Ich habe schon Menschen gesehen, die sich mit Alpha Waves konzentrieren können. Ich habe aber auch schon Menschen gesehen, die mit einer bestimmten Art von Musik konzentrieren können – zu diesen zähle ich auch. Obwohl ich während der Unizeit mit Alpha Waves auf den Ohren gelernt habe, kann ich sie heute nicht mehr hören. Ich habe sehr gerne das Synthradio von Lofi-Girl auf YouTube.

Mir gefällt die Musik so sehr, dass ich das Radio hin und wieder auch im Auto gerne höre. Vor allem bei Dunkelheit und auf dem Weg nach Hause, lasse ich die Musik gerne laufen. Erstaunlicherweise kann ich mich mit der Musik auch gut entspannen.

Der nächste Tipp gefällt höchstwahrscheinlich den meisten Lesern. Man kann nicht genug davon kriegen. Es geht um den Powernap. Das ist ein 20-minütiger Schlaf, den man zur Mittagszeit “durchführt”. Der Grund für die Begrenzung auf die kurze Zeit von 20 Minuten liegt in der Natur des Schlafs. Die ersten 20 Minuten befinden sich in der sogenannten “leichten Schlafphase”.

Darauf folgt der Tiefschlaf. Aus diesem aufzuwachen ist ein sehr ekelhaftes Gefühl. Jeder kennt dieses Gefühl, wenn der Wecker einen aus dem tiefen Schlaf reißt und man sich nicht ausgeschlafen fühlt – auch wenn man bereits 8h geschlafen hat.

Der 20-Minuten-Schlaf ist in der asiatischen Region sehr verbreitet. Es existieren sogar in vielen Büros Schlafkapseln, in denen sich alle Mitarbeiter in der Mittagszeit für 20 Minuten hinlegen.

Ich persönlich schaffe es nicht direkt einzuschlafen, sobald ich mich hinlege. Aus den 20 Minuten können bei mir auch gerne 60 Minuten werden – 40 Minuten zum runterkommen und einschlafen und dann die tatsächlichen 20 Minuten Schlaf. Sollte ich in der letzten Nacht allerdings deutlich weniger als 7h geschlafen haben und sich das auf meine Performance auswirkt, nehme ich mir Mittags auch mal eine ganze Schlafphase von ca. 90 Minuten Zeit und Schlafe diese durch.

Ganz wichtig ist es aber zu verstehen, dass nicht jeder Tipp bei jedem Menschen gleich funktioniert – oder überhaupt funktioniert. Von daher muss jeder für sich selbst schauen, was ihm für eine höhere und tiefere Konzentration hilft. Während einige Menschen glücklicherweise so eine “Beschaffenheit” haben, dass sie sich ohne Probleme über mehrere Stunden konzentrieren können, müssen andere Menschen schauen, mit welchen Mitteln sie sich helfen.

Wenn du zu der zweiten Gruppe gehörst, darfst du jetzt nicht den Kopf hängen lassen oder Neid entwickeln. Das hilft dir nicht weiter. Ganz im Gegenteil sogar. Es wirft dich weit zurück und kostet im Nachhinein viel mehr Kraft und Arbeit, um wieder voran zu kommen. Sieh es so: Du bist gerade hier und liest diesen Text. Das ist allein schon ein Applaus wert. Denn du hast erkannt, dass du etwas tun musst und indem du diesen Text gelesen hast, hast du bereits etwas für eine bessere Konzentration gelernt und somit “etwas getan”.

Hast du weitere Tipps, die dir im Alltag helfen, dich zu konzentrieren? Schreibe mir gerne eine Email an mail@ademakcay.de oder eine DM per Instagram 🙂

Freue mich auf Eure Nachrichten!

Adem

Wortzahl: 1164

Dieser Artikel erschien am 01.10.2023 im Newsletter #4.
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