Meine Erfahrungen und mein Workflow aus mehreren Jahren YouTube
Hey Freunde,
heute sprechen wir über die Plattform, aufgrund der ich überhaupt all das hier mache. Meine Lieblingsplattform im Internet – YouTube. Wie in anderen Substack Beiträgen berichtet, wurde ich von Ali Abdaal inspiriert, diesen Kanal zu starten. Ich brenne für YouTube und die Produktion der Videos. So sieht also mein Workflow für eine YouTube Produktion bei mir aus.

💡 Die Idee
Zunächst brauche ich eine Idee für ein neues Video. Dazu gehe ich in meine Notion Datenbank für meine YouTube Produktionen. Hier sind neben den Videos, die ich jemals veröffentlicht habe, auch die Videoideen, die mir eingefallen sind, gelistet. Entweder schnappe ich mir eine Idee aus der Liste oder habe bereits über die letzten Tage einen Einfall gehabt und das Video bereits mehr oder weniger im Kopf. Wie es heißen soll, wie das Thumbnail aussehen soll, das Konzept und die Zwischenszenen, die ich für ein interessanteres Video brauche.

🎉 Der Titel
Also erstelle ich einen neuen Eintrag in meiner Notion Datenbank und beginne zunächst mir einen Titel auszudenken. Dafür habe ich eine kleine Tabelle, die die Anzahl der Zeichen des eingegebenen Textes zählt. Ziel ist es maximal 55 Zeichen zu nutzen, da der Rest auf einigen Ansichten auf YouTube abgeschnitten wird. Ich schreibe mir mindestens zehn mögliche Titelideen auf und entscheide mich dann für den, der meiner Meinung nach zum einen den Inhalt des Videos am besten spiegelt und gleichzeitig die meisten Zuschauer anzieht, ohne dabei ins Clickbait zu geraten.

🖼️ Das Thumbnail
Daraufhin denke ich mir ein Thumbnail aus. Manchmal habe ich hier bereits eine Idee und fange an, an dem Thumbnail zu arbeiten. Manchmal brauche ich aber auch eine kleine Inspiration. Also stöbere ich auf YouTube etwas rum. Dabei erstelle ich Screenshots von Thumbnails, die mir am meisten gefallen, die ich dann in Notion einfüge. Inspiriert aus mindestens drei guten Thumbnails, erstelle ich dann ein eigenes.

🎣 Die Hook
Nun kann ich basierend auf den ausgewählten Titel und das Thumbnail eine Hook schreiben. Das ist der Anfang des Videos. Genauer formuliert sind das die ersten Sätze und ersten Sekunden, in denen man den Erwartungen des Zuschauers Bestätigung gibt. Immerhin haben sie sich dazu entschieden das Video anzusehen, da sie den Titel und das Thumbnail interessant fanden. Also muss ich in den ersten Sekunden den Inhalt des Thumbnails und des Titels wiederholen.
Ein Beispiel: Im Titel steht “Wie man sich alles merken kann, was man lernt” und auf dem Thumbnail bin ich zu sehen, wie ich nach oben schaue. Über mir sind drei Wolken, in denen jeweils ein Gehirn Emoji, ein Schule Emoji und ein Lernen Emoji zu sehen sind. Der Zuschauer erwartet ein Video, indem er lernt, wie er sich das Gelernte besser merken kann. Also sollten meine ersten Sätze wie folgt lauten: “Hey Freunde, willkommen zurück zum Kanal. In diesem Video habe ich in 7 Punkten zusammengefasst, wie man es schafft sich alles zu merken, was man gelernt hat, sodass man es im besten Fall nie wieder vergisst.”
Somit habe ich dem Zuschauer signalisiert, dass er in dem Video die Informationen erhalten wird, weswegen er auf das Video geklickt hat und dass es sich hierbei nicht um Clickbait handelt.
📝 Das Skript
Im Hauptteil des Videos geht es um den Mehrwert, den ich dem Zuschauer vermittle. Dieser Teil ist der Grund dafür, weshalb der Zuschauer überhaupt da ist. Er möchte Informationen in Video-Form aufnehmen. Am liebsten in einer zusammengefassten Art, die leicht zu verstehen ist und Informationen aus verschiedenen wichtigen und vertrauenswürdigen Quellen, wie Studien und Büchern, stammen.
Ich versuche die Informationen in einzelne Abschnitte einzuordnen, damit das Video besser strukturiert ist und die Themen ggfs. aufeinander aufbauen können. Die Abschnitte sind dann auch in der Zeitleiste des Videos zu sehen.

Zu einem passenden Zeitpunkt des Skriptes versuche ich meinen Newsletter zu erwähnen oder die Zuschauer daran zu erinnern ein Abo da zu lassen. Das versuche ich soweit wie möglich fließend in das Skript einzubauen und nicht länger als zwei – drei Sätze dazu zu sagen, um dem Flow des Videos nicht zu schaden.
Das Skript schreibe ich stichpunktartig runter und kopiere Zitate oder Ergebnisse aus Studien rein. So kann ich während des Drehs frei sprechen, statt etwas auswendig zu lernen und aufzusagen. Ersteres klingt viel besser und kommt natürlicher rüber. In den Anfängen hatte ich mir einen eigenen Teleprompter gebaut, welcher auch sehr gut funktioniert hat. Das Video war aber alles andere als natürlich gesprochen.
🤝 Der Schluss
Das Ende des Videos versuche ich so kurz wie möglich zu halten. Sobald der Zuschauer erkannt hat, dass das Video bald zu Ende ist, verlässt er das Video frühzeitig. Er will sich das “lasst mir ein Abo da, lasst mir ein Kommentar da, liked das Video, folgt mir auf Insta und Twitter”-Gelabere nicht anhören.
Um dem entgegenzuwirken, erinnere ich den Zuschauer nur an einen der oben genannten Interaktionen, die er ausführen sollte, damit das Video vom Algorithmus besser aufgenommen wird. Zudem verweise ich den Zuschauer auf ein anderes Video von mir. Das sollte auch so flüssig wie möglich im Video geschehen, sodass sich das vorgeschlagene Video wie ein zweiter Teil des aktuellen Videos anfühlt. Zum Schluss verabschiede ich mich mit wenigen Worten und beende das Video.
Hier kommt ein Beispiel, wie das Ende des Videos mit dem Titel “Wie man sich alles merken kann, was man lernt” aussehen könnte:
“Nachdem wir nun gelernt haben, wie wir uns alles merken können, was man lernt, möchte ich euch zeigen, wie wir überhaupt richtig lernen können. Dazu sind nur zwei Lernmethoden notwendig, die wirklich jeder Student kennen sollte. Klicke dazu links von mir auf das Video, um dir die Lernmethoden anzusehen. Ich freue mich auf ein Abo! Bleibt gesund und bye bye.”

Das vorgeschlagene Video erscheint erst in dem Moment, indem ich “klickt links von mir” sage. Bis zu diesem Augenblick merkt der Zuschauer nicht, dass wir am Ende des Videos angekommen sind. Ab diesem Moment sind nur noch wenige Sekunden des Videos übrig, sodass ein frühzeitiges Verlassen kaum möglich ist.
Gleichzeitig haben wir für eine höhere Zuschauerbindung gesorgt, dass ein frühzeitiges Verlassend des Videos vom Algorithmus ein negatives Warnsignal ist.
⬇️ Die Beschreibung
Direkt im Anschluss fülle ich die vorgefertigte Beschreibung aus. So sieht meine vorgefertigte Beschreibung aus, die automatisch in einer neuen Notion Seite in der YouTube Datenbank enthalten ist.

— Ende der Beschreibung —
Anstatt bei jeder Erstellung eines Videos alles abtippen zu müssen, habe ich diese Beschreibung in die Vorlage eingefügt. Ich brauche nur den Inhalt des Videos in wenigen Sätzen zusammenzufassen, die Links aus dem Video einzufügen und die Zeitstempel der Abschnitte hinzuzufügen. Am Ende der Beschreibung füge ich noch drei Hashtags ein, die unmittelbar unter dem Video angezeigt werden und ich trage die Anzahl der Abonnenten ein, die ich während des Uploads des Videos auf dem Kanal hatte. Ich finde es interessant in ein paar Jahren zu sehen, wie sich mein Kanal entwickelt hat 🙂 Übrigens habe ich das in den Beschreibungen aller YouTuber gesehen, die an der YouTube Academy von Ali teilgenommen haben.
🎬 Der Schnitt
Zu den Anfängen meiner YouTuber Karriere hatte ich mir einen Windows Rechner zusammengebaut. Von daher kam Final Cut leider nicht in Frage. Zudem hatte ich bereits ein wenig Erfahrung mit Premiere Pro, sodass ich mir alternativen wie Davinci nicht angesehen habe. Mittlerweile bin ich Mac User, hänge aber immer noch an Premiere Pro. Zum einen bin ich ein Gewohnheitsmensch. Ich tue mich immer schwer, mir alternativen anzusehen, wenn ich mit der aktuellen Lösung zufrieden bin.

Dennoch würde ich sehr gerne auf Final Cut wechseln, um die volle Performance des Macs ausnutzen zu können und die Funktionen, die Premiere nicht bietet, anzuwenden. Leider fehlt mir die Zeit hierzu. Ich formuliere den letzten Satz mal um, sodass Produktivitäts-Menschen nichts zu meckern haben: “Das ist nicht auf meiner Prio Liste.” Denn wenn ein Mensch sagt, er hätte keine Zeit dafür, meint er damit eigentlich, dass dieser Punkt eine niedrige Priorität für ihn hat.
⬆️ Der Upload
Meistens habe ich das Video ein bis zwei Tage vor der Veröffentlichung fertig hochgeladen. Zu diesem Prozess gehört neben dem Hochladen des Videos und des Thumbnails auch das Einfügen des Titels und der Beschreibung. Dazu kommen noch die Hashtags, die richtig ausgewählt und gesetzt werden sollten (was ein Thema für einen eigenen Blogeintrag ist). Zu den geeigneten Punkten füge ich noch Infoboxen hinzu, die rechts oben im Video für einige Sekunden angezeigt werden. Diese können auf ein Video oder eine Playlist verweisen. Außerdem platziere ich das nächste Video, das am Ende des Videos gezeigt werden soll, sodass es an dem richtigen Ort und zur richtigen Zeit angezeigt wird.
🚀 Die Veröffentlichung
YouTube bietet die großartige Möglichkeit, eine Veröffentlichungszeit festzulegen. Ich stelle hier immer den Sonntag für 10 Uhr ein, damit das Video zu der Zeit automatisch veröffentlicht wird. In der Erinnerungs-App des iPhones habe ich einen Eintrag hinzugefügt, damit ich jede Woche Sonntag um 10 Uhr an den Upload erinnert werde. So denke ich immer daran eine Instagram Story zu posten, um die Follower auf das neue Video aufmerksam zu machen.
So sieht also mein Workflow für die Produktion eines neuen YouTube Videos aus. Habt ihr noch weitere Fragen dazu? Stellt sie gerne in der Kommentarsektion auf Substack oder schreibt mir eine DM auf Instagram. Ich antworte auch jedem 🙂
Bleibt gesund und bis dahin Euer Adem
Wortanzahl: 1523