Hallo Freunde,

in der heutigen Ausgabe spreche ich von einem täglichen Habit. Das Wort Habit kommt aus dem englischen und steht für Gewohnheit. Also sprechen wir heute von einer Gewohnheit. Eine Tätigkeit, die ich jeden Tag wiederhole. Tag für Tag aufs neue. Nun fragst du dich bestimmt: “Warum wiederholt eine Person Tag für Tag den selben Vorgang? Vor allem etwas zu Schreiben?”

Wenn ich auf diese Frage mit einem Zitat antworten müsste, wäre es folgender von Bruce Lee. “Ich fürchte nicht den Mann, der 10.000 verschiedene Kicks einmal geübt hat, aber ich fürchte mich vor dem Mann, der einen einzigen Kick 10.000 mal geübt hat.”

Was will uns Bruce Lee damit sagen? Dafür müssen wir in die Theorie der Wiederholungen.

Aus dem Buch Atomic Habits von James Clear habe ich erfahren, was regelmäßige Wiederholungen bringen. In einem Test mit Katzen soll getestet worden sein, wie eine Katze auf die selbe Situation reagiert, wenn sie sie regelmäßig wiederholen muss. Die Katze wird in eine Box gelegt, aus der sie sich befreien kann, indem sie auf eine bestimmte Vorrichtung tretet. Die Vorrichtung ist eine Art Taster, die die Tür der Box öffnet, vor der eine Schale Futter bereit liegt.

Der Test wurde 22 mal wiederholt. Bei den ersten Versuchen hat die Katze ca. 1:30 Minuten gebraucht, um aus der Box zu entkommen. In den letzten drei Versuchen hat er im Schnitt nur 6,3 Sekunden gebraucht.

Das liegt zum einen daran, dass das Gehirn so schnell wie möglich zum Futter gelangen will. Zum anderen liegt es natürlich daran, dass die Situation mehrmals wiederholt wurde. Sie wurde so oft wiederholt, bis die Tat zu einem Automatismus wurde und mittlerweile unterbewusst ausgeführt wird. Die Katze braucht nicht mehr aktiv Nachzudenken, um aus der Box zu entkommen. Sie führt die Tätigkeit aus, ohne darüber nachzudenken.

Wenn wir das auf uns übertragen, könnte man das Autofahren als Beispiel nennen. Bevor wir abbiegen, setzen wir den Blinker – ohne nachzudenken. Wenn es anfängt zu regnen, starten wir den Scheibenwischer – ohne darüber nachzudenken. Wenn der aktuelle Gang voll ausgefahren ist, drücken wir auf die Kupplung, legen den nächsten Gang ein und drücken mit dem anderen Fuß wieder auf das Gaspedal während wir die Kupplung vorsichtig loslassen – ohne einmal darüber nachzudenken.

Das ist der ganze Zauber einer Gewohnheit. Die Tätigkeit wird solange wiederholt, bis sie ins Unterbewusstsein übergegangen ist und ohne nachzudenken ausgeführt wird. Somit wird die Fehlerquote massiv gesenkt und die Geschwindigkeit, in der die Tat ausgeführt wird, auf ein maximal gesteigert.

Dies hat auch Bruce Lee verstanden. Denn er hat Angst vor einer Person, die den selben Kick tausende mal geübt hat. Stellt euch mal vor was das heißt, wenn ihr die selbe Bewegung und den selben Ablauf 10.000 mal übt. Dagegen braucht sich Bruce natürlich vor einer Person, die 10.000 verschiedene Kicks jeweils nur einmal geübt hat nicht zu fürchten. Die Person hat vielleicht tausende verschiedene Techniken und Arten von Kicks gelernt, aber diese nur ein einziges Mal ausgeführt.

Drehen wir nun den Fokus jetzt zu meiner Person. Ich schreibe viel auf der Arbeit, da ich IT Berater bin und tagtäglich in meinem Mail Programm als auch im Teams Chat Zeit verbringe. Ich schreibe viel für meine Social Media Präsenz, da ich Skripte für Videos und Kurzvideos vorbereiten muss. Ich schreibe für meinen Newsletter und meine Webseite. Hin und wieder schreibe ich in meinen Daily Journal (eine Art von Tagebuch). Sodass das Schreiben wirklich etwas essenziell wichtiges in meinem Leben ist.

Nicht nur für mich, sondern auch für viele andere ist das Schreiben ein nicht zu vernachlässigender Teil des Lebens. Doch niemand nimmt die Wichtigkeit wirklich wahr. Genauso wenig habe ich auch bis vor kurzem das Schreiben nicht ernst genommen und mich nie darum gekümmert, es zu verbessern.

Zum ersten Mal wurde es mir in einem Video von Ali Abdaal bewusst, da er sich die Gewohnheit von 1000 Wörtern pro Tag angeeignet hat. Er musste sogar in der letzten Zeit um einiges mehr als ich schreiben, da er ein Buch geschrieben hat, welches Ende des Jahres erscheinen wird. Natürlich habe ich das Buch – wie es sich für einen treuen Fan gehört – vorbestellt.

Ein zweites Mal habe ich von der Gewohnheit bei einer vor Ort Veranstaltung in Köln mitbekommen. Niklas Steenfatt war auf der Study University Veranstaltung und hat einen grandiosen Vortrag gehalten. In diesem Rahmen hat er erwähnt, dass er sich die selbe Gewohnheit auch aneignen.

Und ein drittes Mal bin ich auf die Gewohnheit gestoßen. Naja, eigentlich nicht ganz. Ich vermute, ich bin drauf gestoßen. In einem Video von Ali Abdaal, welches ich mir gestern angesehen habe, hat er das Buch “The Art and Business of Online Writing” von Nicolas Cole vorgestellt. Das Buch hatte ich schon öfter gesehen und gedanklich auf die “zu Lesen” Liste gepackt. Gestern dachte ich mir aber “Jetzt ist der richtige Zeitpunkt zum lesen, da ich wieder mit Social Media loslege und ein wöchentliches Newsletter gestartet habe.

Ali hatte in einem Video mal dazu geraten, Bücher nur zu Themen zu lesen, die gerade im Leben der Person wichtig sind. So merkt man sich den Inhalt deutlich besser & länger, als wenn man das Buch einfach “nur so” liest.

Also habe ich mir sofort mein Kindle geschnappt und nach dem Buch gesucht. Da ich aktuell bereits die Bücher “Das Kind in mir will achtsam Morden” und “Atomic Habits” lese, habe ich mich gezügelt das Buch jetzt zu kaufen und mir stattdessen die Beschreibung aufmerksam durchgelesen. In einer langen Auflistung wurde dargestellt, was man aus diesem Buch lernen würde. Der letzte Punkt der Liste war “And the 1 habit very single writer today needs to master in order to become successful.”

Ich glaube ihr versteht auf was ich hinaus will 🙂 Ich gehe stark davon aus, dass diese eine Gewohnheit das tägliche Schreiben von 1000 Wörtern sein wird. Daher muss es Ali haben. Und daher muss es auch Niklas haben.

1000 Wörter klingt erstmal nicht viel – dachte ich. Aber es nimmt schon 30 Minuten in Anspruch, so viele Wörter im fokussierten Zustand zu schreiben.

Inklusive des letzten Satzes, waren es nun 1004 Wörter. Es hat zwar mehr als 30 Minuten gedauert, diese niederzuschreiben, aber es hat mir auch wirklich sehr viel Spaß bereitet.

Ich werde diese Gewohnheit nun beibehalten und euch gelegentlich über meine Fortschritte informieren.

Aber zuerst muss ich Atomic Habits zu Ende lesen, damit ich mit dem Online Writing Book anfangen kann. So habe ich auch direkt mehr Motivation zu lesen 🙂 Naja, um ehrlich zu sein, habe ich vor 3 Tagen schon das neue Buch auf meinem Kindle gekauft und angefangen zu lesen xD

Und warum ich 2 Bücher parallel lese, erkläre ich euch das nächste mal!

Bleibt gesund und bis dahin

Euer Adem

Wortanzahl: 1123

Dieser Artikel erschien am 24.09.2023 im Newsletter #2.
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